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Miesbacher Merkur (16. September 2002)

Grüner Empfang: Honig und
1000 Sonnenblumen für Künast

Ministerin warb auf Ökomarkt für Kauf regionaler Produkte

VON BARBARA AUER

Holzkirchen - Viele Luftballons und 1000 Sonnenblumen kündeten am Samstag auf dem Holzkirchner Marktplatz von hohem Besuch: Die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, stattete dem Ökomarkt einen Besuch ab. Sie betonte in ihrer Rede vor allem, dass sie mit ihrer Politik die kleinen Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft unterstütze.

Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, mit der Politikerin zu sprechen; nur Landwirte waren nicht zu sehen. Die Mitglieder der Grünen Jugend der Marktgemeinde hatten sich dafür fast als Kühe verkleidet, trugen sie doch auffällig gescheckte T-Shirts mit der Aufschrift "Kühe würden Künast wählen". Die Jugendlichen empfingen die Grünen-Politikerin zusammen mit dem Kreisvorsitzenden der Partei, [Gerhard Klotzsche], den Kreistagsabgeordneten Elisabeth Janner und Wolfgang Rzehak, dem Tegernseer Bundestagskandidaten Claudius Rafflenbeul-Schaub und der Landtagsabgeordneten Susanna Tausendfreund. Bei ihrem Rundgang über den Markt unterhielt sich die Ministerin mit den Standbetreibern über deren Produkte, aber auch ihre Sorgen und Anliegen. So beklagte die Imkerin Barbara Hofinger aus Valley zum Beispiel, dass Honighersteller die großen Zuckermengen, die sie im Winter zum Einfüttern der Bienen benötigen, von keiner Raffinerie ermäßigt bekommen. Nachdem Künast auch einen Abstecher in den Eine-Welt-Laden gemacht hatte, begrüßt Rzehak sie offiziell am Rednerpult, und der Zweite Bürgermeister Bernd Weinmann überreichte ihr einen bunten Blumenstraß. Frisch vom Ökomarkt waren die Naturalien, die [Klotzsche] seiner Parteigenossin überreichte: Blütenhonig "für die Nervenstärke", und Birnenschnaps aus heimischem Fallobst.

Susanna Tausendfreund betonte, dank des grünen Außenministers Joschka Fischer sei endlich greifbar geworden, dass der IBB-Sender in Oberlaindern abgeschaltet werde, und auch Georg Paul, der Vorsitzende der Initiative Sender-Freies-Oberland, lobte diese Entwicklung.

Was hat die Bundespolitikerin auf ihrer Bayern-Reise eigentlich ausgerechnet nach Holzkirchen verschlagen? Die Grünen der Marktgemeinde hätten sich mit besonders viel Enthusiasmus um den Besuch bemüht, meinte sie. Rzehak ergänzte: "Frau Künast unterstützt ja gerade unsere bäuerliche Landwirtschaft." Das unterstrich die studierte Sozialarbeiterin und Juristin auch in ihrer Rede. "Wir brauchen Verbände, die nicht nur für die große gewerbliche, sondern auch für die bäuerliche Landwirtschaft arbeiten", sagte sie. Außerdem müsse man sich Gedanken machen, wie man die Verbraucher dazu bekomme, Produkte "ohne viele Lebensmittelkilometer" zu kaufen, also aus regionaler Vermarktung. Um das "Abschneiden alter Zöpfe" ginge es ihr aber nicht nur in Sachen Agrarwende, sondern zum Beispiel auch was den Atomausstieg oder das Verbaucherinformationsgesetz betreffe.

Dass die Landwirte aus dem Landkreis im Vorfeld heftig kritisiert hatten, Künast nehme sich keine Zeit für ein Gespräch mit ihnen, nahm die 46-jährige gelassen. "Man kann nicht alles gleichzeitig tun", erklärte sie gegenüber der Heimatzeitung. "Es war auch zum Teil nicht sehr sachlich, was da gesagt wurde." Bei ihrem umfangreichen Aufgabenbereich in drei Themengebieten schaffe sie es gar nicht, mit jedem Kreisverband in Kontakt zu treten.