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Süddeutsche
Zeitung (14. September 2002)
Große Freude in Valley
Huber begrüßt Festlegung des Außenamts
zu Sender
Valley/Berlin - Mit großer Freude
haben Landrat Norbert Kerkel (FWG) und der Valleyer Bürgermeister
Josef Huber (CSU) die Botschaft aufgenommen, die eine Delegation
der Grünen nach Gesprächen über den IBB-Sender
im Auswärtigen Amt in Berlin mit in den Landkreis gebracht
hat. Dabei hatte Staatsminister Ludger Volmer klar gemacht,
dass ein grün geführtes Außenamt dem Finanzministerium
die Kündigung des Pachtvertrags für das Senderareal
in Oberlaindern zum 30. Juni 2004 empfehlen werde, falls keine
einvernehmliche Lösung mit den USA erzielt werde. Der
Sender würde damit spätestens im Sommer 2005 abgeschaltet.
"Ich bin begeistert, das ist ein großer Erfolg",
sagte Huber gestern. "Nun hat sich unser jahrelanger
Kampf doch noch gelohnt." Er freue sich vor allem für
die jungen Leute, die bald ein Leben ohne den Sender führen
könnten. Der Meinungsumschwung im Auswärtigen Amt
habe sich schon bei einer früheren Reise nach Berlin
abgezeichnet, man habe das Problem dort sehr ernst genommen.
Die Aussage, dass der Vertrag gekündigt würde, wenn
keine Lösung mit den USA gefunden werde, sei damals aber
noch nicht gefallen.
Auch Kerkel gratulierte der grünen Delegation mit dem
Bundestagsabgeordneten Claudius Rafflenbeul-Schaub und den
Kreisräten Roland Klebe, Wolfgang Rzehak und Margarete
Zibert zu ihrem Erfolg, die mit dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative
"Sender-Freies-Oberland", Georg Paul, nach Berlin
gereist waren. Kerkel sagte: "Ich staune, dass das Auswärtige
Amt sich entschieden hat, ohne die Äußerung der
USA dazu abzuwarten." Der Landrat hofft, dass es sich
bei den Aussagen nicht um Wahlkampfgeplänkel handle –
schließlich gehe es beim Sender um sehr viel.
Wie die Delegation berichtete, hatte das Außenamt den
USA in einem Schreiben die Petition gegen den Sender mitgeteilt
und um eine Stellungnahme gebeten. Eine Antwort stehe bislang
aber noch aus. Trotz des Wahlkampfes kann daher als sehr hoch
bewertet werden, dass sich mit Volmer der nach dem Außenminister
hochrangigste Mann im Außenamt so klar zur Stilllegung
des Senders bekannt hat. Paul berichtete zudem von einer Notiz
Joschka Fischers, die Volmer der Landkreis-Delegation vorlas.
Darin hatte der grüne Minister betont, dass man über
das Kapitel Sender im Sinne der Petition beschließen
werde, also entweder im Einvernehmen mit den USA oder eben
durch Kündigung. Paul wertet dies als klare Zusage des
Außenministers.
Der Vorsitzende der Valleyer Bürgerinitiative fordert
nach der klaren Aussage aus dem Außenamt nun auch eine
eindeutige Stellungnahme von Seiten der Union. Er hoffe, dass
sich der bayerische Ministerpräsident und Kanzlerkandidat
Edmund Stoiber (CSU) zu einer klaren Aussage durchringen werde,
sagte Paul. Schließlich sei die bayerische Staatsregierung
früher immer eher für den Sender gewesen. Erst unter
einer von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl geführten Regierung
sei die Anlage unter das Arbie-Abkommen gestellt worden. pete
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