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Miesbacher Merkur (11. September 2002)
"Bauernverband macht hier Wahlkampf für die CSU"
Rzehak weist Vorwürfe an Ministerin Künast zurück
Miesbach (ho) - Vehement zurückgewiesen
hat der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen
die "sehr polemischen Vorwürfe" der Spitze
des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Kreis Miesbach an
Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast. "Aus
meiner Sicht macht der Bauernverband hier Wahlkampf für
die CSU", betonte Pressesprecher Wolfgang Rzehak gestern
gegenüber der Heimatzeitung.
Die Angriffe gegen Künast, die Kreisobmann Franz Xaver
Köll, Stellvertreter Heinrich Schwabenbauer, Geschäftsführer
Frank Filliung sowie der Vorsitzende der Milcherzeugergenossenschaft
Schaftlach, Alois Nöscher, bei einer Pressekonferenz
erhoben hatten, nannte Kreisrat Rzehak "ungerechtfertigt".
Gerade die Ministerin mache eine Politik für die kleineren
und mittleren bäuerlichen Betriebe im Landkreis Miesbach,
die extensiv wirtschaften. Den Besuch von Renate Künast
am Samstag in Holzkirchen sieht er als Wertschätzung
für den Kreis, der mit 20 Prozent den höchsten Anteil
an Biobauern in Westdeutschland habe. Der BBV habe sofort
"gepulvert", anstatt sich vorher über den Besuch
von Renate Künast zu informieren, sagte Rzehak.
Der Grünen-Politiker sieht vielmehr beim Bauernverband
ein Problem: Dieser müsse auf Landes- und auf Bundesebene
Lobbyarbeit für kleine wie für industrielle Betriebe
betreiben. "Da macht er sich unglaubwürdig",
meinte Rzehak. Ausdrücklich in Schutz nahm er den grünen
Bundestagskandidaten Claudius Rafflenbeul-Schaub. Dieser führe
sehrwohl Gespräche mit Landwirten in seinem großen
Wahlkreis 225, sagte der Sprecher. Gleichzeitig kündigte
Wolfgang Rzehak an: "Wir wollen das Gespräch mit
dem Bauernverband suchen." Allerdings wolle er es kurz
nach der Bundestagswahl führen, wenn die Atmosphäre
nicht mehr so hitzig sei.
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