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Süddeutsche Zeitung (2. September 2002)

Kritik an Bodenverdichtung

Rezzo Schlauch und Kreis-Grüne
wandern durch die Isarauen

Von Andreas Schubert

Wolfratshausen - Ein Prominenter, zwei Kandidaten und zahlreiche Begleiter – fertig ist die illustre Wandergesellschaft. Am Freitagnachmittag haben sich rund 30 Naturfreunde auf Einladung der Landkreis-Grünen in den Isarauen bei der Marienbrücke getroffen, um sich vom Stand der Fluss-Renaturierung ein Bild zu machen. Mit dabei: Bundestags-Fraktionsführer Rezzo Schlauch, der für zwei Stunden in Wolfratshausen vorbeischaute, um dem Bundestagskandidaten Claudius Rafflenbeul-Schaub Schützenhilfe im Wahlkampf zu leisten.

Eigentlich hätte die Isar bei Temperaturen um 25 Grad eher zum Baden eingeladen. Trotzdem folgten die Gäste interessiert den Ausführungen des Biologen und Bundestagskandidaten für München-Land, Toni Hofreiter. Der erläuterte am Beispiel des Flusses, welche Folgen dessen Ausbau für die Landschaft nach sich zieht. Früher sei die Isar ein Wildfluss gewesen, der in seinem Bett stets eine Menge Gesteinsbrocken mit sich geführt habe. Durch die Verbauung der Ufer habe man dem Fluss die Möglichkeit genommen, das Geschiebe aufzunehmen. Dies führe dazu, dass sich der Fluss immer weiter eingrabe, wodurch unter anderem die Auen austrockneten. "Als Gegenmaßnahme hat man Geschiebe künstlich zugeführt", erklärte Hofreiter. Heute könne sich die Isar wieder an einigen Stellen seitlich ausbreiten, in 20 Jahren werde der Fluss bis Freising renaturiert sein.

Zum Hochwasserschutz meinte der Referent, hohe Dämme seien der falsche Weg. So habe man den Fluss nur schneller gemacht. Richtiger sei es, wenn man die Dämme weiter weg vom Ufer setze und keine Infrastruktur in hochwassergefährdeten Bereichen schaffe. Zudem müsse man die Bodenversiegelung und die Bodenverdichtung in der Landwirtschaft einschränken. In dem Bereich sei Bayern Weltmeister. "Wenn das so weitergeht, ist Bayern in 80 bis 100 Jahren komplett verbaut", lautet Hofreiters Prognose.

Dass ein einziges extremes Wetterereignis wie in jüngster Zeit auf die Veränderung des Klimas schließen lässt, glaubt der Biologe aber nicht. Vielmehr lasse erst die Häufigkeit der Überschwemmungen einen Zusammenhang erkennen. Das sei dann der Fall, "wenn wir alle zehn Jahre ein Jahrhunderthochwasser bekommen."