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Augsburger Allgemeine (26. Mai 2001)
Grüne: Pro Kind 600 Mark
Für Reform der Sozialpolitik
München (lb). Die Sozialexpertin der Grünen im
Bundestag, Ekin Deligöz, hat sich für einen neuen
Ansatz in der Sozialpolitik ausgesprochen. Gerade bei der
Förderung von Familien und Kindern müsse das Gießkannenprinzip
beendet werden, sagte Deligöz am Freitag in München.
Langfristig müsse es ein existenzsicherndes Kindergeld
von 600 DM im Monat geben. Zur Finanzierung schlug die Abgeordnete
vor, das Ehegattensplitting zu begrenzen. Das sei möglich,
auch wenn Grundgesetz Ehe und Familie unter einen besonderen
Schutz stelle, betonte Deligöz. Der Vorsitzende der Grünen
Jugend München, Dieter Janecek, warnte vor einem Kollaps
der Staatsfinanzen durch zukünftige Zahlungsverpflichtungen
etwa aus der Rentenkasse. Bereits heute müssten jährlich
rund vier Fünftel des Bundeshaushaltes als Rücklagen
gebunden werden, um auf solche Zahlungen vorbereitet zu sein.
Janecek plädierte daher für eine nachhaltige Finanzpolitik.
"Es ist die bittere Wahrheit, dass wir Betrug an unserer
eigenen Zukunft begehen."
Claudius Rafflenbeul-Schaub vom Landesvorstand der Grünen
Jugend in Bayern schlug eine negative Einkommenssteuer für
Geringverdiener nach US-Vorbild vor. Damit könnte ein
Anreiz geschaffen werden, sich von der Sozialhilfe zu lösen.
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